Straße der Spekulanten


„Baugruben zu Baggerseen“ an der Straße der Spekulanten

Boris Sieverts in seiner Rede: 

Ich habe die Deutz-Mülheimer Straße für mich in „Straße der Spekulanten“ umgetauft. Der korrekte Name müsste Straße der Spekulanten, Wirtschaftsbetrüger und Vorteilsnehmer lauten: Es ist ja wirklich auffällig, wie sich die Geschichten hier aneinanderreihen: Das fängt an mit den Messehallen Nord, die sozusagen das Entree bilden und an denen sich die handverlesenen Mitglieder des Oppenheim Esch Fonds eine goldene Nase auf unser aller Kosten verdient haben (wenn man die Summen, die die Stadt da draufgezahlt hat, auf die Schwimmbadpreise umrechnet, könnten alle Kölner für viele Jahre umsonst schwimmen gehen!)

Von allen windigen Akteuren entlang dieser Straße entpuppt sich die Adlergroup als die zwielichtigste. Ihr Geschäftsgebaren ist so unseriös, dass man sich ernsthaft fragen muss, ob sie vielleicht weder eine Immobilienentwicklerin noch ein Spekulant im klassischen Sinne ist (der Grundstücke ruhen lässt und einfach die Wertsteigerung abwartet, um sie dann  teurer weiter zu verkaufen), sondern eine kriminelle Vereinigung mit dem Ziel des Wirtschaftsbetrugs. Ihr Geschäftsmodell, so scheint es jedenfalls jahrelang, ist weder Bauen noch Wertsteigerung, sondern Abzocke von Banken und Anlegern.

Wie macht die Adlergroup das:
Über den Kauf anderer Immobiliengesellschaften (siehe oben) gelangt sie in den Besitz von Grundstücken (oft sind das große Areale in Schlüssellagen für die Stadtentwicklung, nicht nur in Köln, sondern z.B, auch in Berlin, Hamburg oder Düsseldorf). Häufig weisen diese Areale kahle, von lästiger Bestandsbebauung bereits freigeräumte Oberflächen sowie städtebauliche Beplanungen auf, die von den Voreigentümern (wertsteigernd) auf den Weg gebracht wurden. Für diese Übernahmen nimmt die Adlergroup Kredite bei Banken auf und sammelt Geld bei

Dann schließt sie für Teile dieser Grundstücke mit Scheinfirmen Vorverträge für den Verkauf dieser Grundstücke ab, zu Preisen, die um ein vielfaches über dem liegen, was die Adlergroup selber gezahlt hat. Mit diesen Vorverträgen geht sie zu Banken und Anlegern und sagt: Seht mal, wenn dieses Teilgrundstück schon so viel wert ist, was ist dann erst unser ganzes, großes Areal wert. Diesen scheinbar gesteigerten Wert beleiht sie dann erneut und auch neuen privaten Anlegern erscheint die Adlergroup dadurch als attraktive Investition.

Der Verkauf des Teilgrundstücks kommt dann doch nicht zustande, aber in den Büchern stehen jetzt andere Werte. Das rettet nicht nur die Bilanz, sondern es erfüllt noch eine andere wichtige Bedingung für das Weitermachendürfen: Immobilienfonds wie die Adlergroup müssen den Krediten und Anlagen, über die sie verfügen, immer eine Mindestquote an Vermögenswerten gegenüberstellen können, damit die Finanzaufsicht nicht einschreitet.

All das und viele andere Ungereimheiten führten dazu, dass die Wirtschaftsprüfer von KPMG sich weigerten, der Adlergroup ihre Geschäftsberichte für 2022 und 2023 zu testieren und die Geschäftsbeziehung abzubrechen – Ausdruck eines maximalen Misstrauens in dieser Branche!

 

Pressestimmen

Frank Überall, KiVVON: 
https://www.youtube.com/watch?v=yYkTHVmeRYA

Express:
https://www.express.de/koeln/baugruben-zu-baggerseen-protestaktion-in-koeln-870436

Lokalzeit aus Köln, ab Minute 9:45
https://www1.wdr.de/lokalzeit/fernsehen/koeln/lokalzeit-aus-koeln-clip-lokalzeit-aus-koeln–27-09-2024-100.html

Der Bericht „Baugruben zu Baggerseen“ an der Straße der Spekulanten einschließlich „Pressestimmen“ wurde erstellt von Klaus Jünschke.


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